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Im Lexikon werden die Grundaussagen des Heiligtums der Sieben Göttinnen unter Hinweis auf die Posts im Hauptblog authentisch wiedergegeben.

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Im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FAQ werden Häufig gestellte Fragen /Frequent Asked Questions beantwortet:

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Sonntag, 12. Dezember 2010

Virtuelles

Als virtuell bezeichnet man im Allgemeinen etwas, das nicht wirklich sondern nur Schein ist. Im Heiligtum wird der Begriff vor dem Hintergrund gebraucht, dass alles, was lebt, stets ein Werden ist und somit kein Sein als eine dauernde und in sich begründete Substanz besitzt. Es entsteht nur durch das Zusammenwirken der Beteiligten allein für den Augenblick des Bewirktwerdens. Als virtuell bezeichnet man es dann, wenn es hierbei ausschließlich vom  übereinstimmenden Willen der Beteiligten abhängig ist, der in jedem Augenblick entzogen werden kann und damit den Prozess verändert oder beendet. Daher ist alles Gesellschaftliche stets nur virtuell. Als real empfindet der Einzelne nur, was er unmittelbar fühlt, und dieses Gefühl fasst er über einen kurzen Zeitraum zusammen, womit er das Gefühl der Gegenwart erzeugt. Alles andere, was von Außen in den Menschen dringt, findet vor diesem gedanklichen Display statt. Ein Sein kann nur das haben, was von der Wahrnehmung und auch dem Verhalten der Einzelnen in seinem grundsätzlichen Bestand unabhängig ist. Ein solches Sein haben die Grundlagen des Lebens wie die Kraft der Göttin, die unablässig Leben werden lässt. Ein Sein kommt allem zu, das kein Werden ist, wobei es aber auf den Blickwinkel ankommt und dem zeitlichen Ablauf des eigenen Werdens in Bezug auf das Werden des Wahrgenommenen. Dies deutet auf die psychologischen Grundlagen allen Seins. Ein Werden selbst kann zwar als ein infinitesimales Sein angesehen werden, gedacht als kleinster Punkt, der gerade geworden ist und schon wieder entschwindet und von einem neuen ersetzt wird, was indessen nur eine begriffliche Spielerei ist. Die subjektive Wahrnehmung des eigenen Lebens als jeweiliges Ergebnis des Werdens schlägt sich jedoch im Gefühl eines Seins der Gegenwart mit dem hierbei fingierten Zusammenhang sich über eine kurze Zeitspanne erstreckender identischer infinitesimaler Zustände nieder. Vor diesem Display findet jede Erkenntnis statt, begründet sich das Bewusstsein, auch seiner Selbst, und nimmt der Einzelne das allgemeine Leben  als Ergebnis der göttlichen Energie wahr, die mithin das wirkliche Sein ist. Der Begriff des Virtuellen, wie wir ihn verwenden, knüpft somit an den mittels des Bewusstseins als seiend und nicht nur werdend wahrgenommenen im Rahmen der empfundenen Gegenwarten fingierten Zuständen an. Das Werden des Bewusstseins selbst gilt danach nicht als virtuell, sondern ist Teil der aus ihm abgeleiteten Vorstellung eines Seins, als welches der Einzelne die Grundlage seines eigenen Lebens wahrnimmt. Was er aber dabei wahrnimmt ist nichts anderes als die Leben schaffende Kraft der Göttin, der auch die besonderen Eigenschaften des Bewusstseins zu verdanken sind, sich selbst als Wahrnehmendes wahrzunehmen und endlos zu spiegeln und sich gleichsam am eigenen Schopf aus der Unkenntnis herauszuziehen. Wegen ihres göttlichen Ursprungs kommt dieser Kraft die Bedeutung eines Seins zu. Erst diese Erfahrung verschafft dem Menschen die Vorstellung von einem Sein, einem allgemeinen Leben und schließlich auch seiner Selbst. Die Kraft der Göttin erfährt der Mensch als Wahrheit und mit ihrer Hilfe kann er das Werden erkennen und das allgemeine Leben greifen, allein hierauf bezieht sich der positive Gehalt der Wahrheit, die sich im auch als Erleuchtung offenbart, im Übrigen aber nur negativ wirkt, das heißt den Irrtum erkennen lässt. Das versetzt den Menschen in die Lage, nunmehr selbst zu bewirken und mit anderen gemeinsam Gemeinsames zu bewirken, Prozesse, aus denen die Gesellschaft wie ein Sein entsteht. Das Bewirkte aber bleibt stets virtuell und kann nie zu einem wirklichen Sein erstarken, es ist das Ergebnis einer allein vom Willen der Beteiligten abhängenden Umsetzung einer zugrundeliegenden Information. Die Kraft des (gesellschaftlich) Bewirkten ist nichts anders als die Kraft, mit der die Beteiligten wollen, also eine Willenskraft, die durch das Streben nach Glück entsteht. Alles Virtuelle lebt nur von dieser Kraft, von der auch jedes politische Gemeinwesen nur (virtuell) leben kann. Es gibt sich selbst auf, wenn es die Willenskraft verliert, wie dann, wenn sie statt zu bewirken allein nur Früchte verteilt, so wie biologisch jedes Wesen verendet, wenn es die Kraft der Nahrung verliert. Nur die Tat zählt, nicht das Dulden. Im Heiligtum wird der Mensch auf seine göttliche Lebensgrundlage zurückgeführt, wenn er das Wirken der Göttin erkennt, wie sie Leben schafft. Im leiblichen Gebet  des Gottesdienstes trifft der Mensch auf ihren Atem, eine Kraft, die der Mensch aus der Gemeinsamkeit des Erlebens auf sein ziviles Leben überträgt und es dort in virtuell zu Bewirkendes umsetzt. Leider ist sich der Mensch dieser Zusammenhänge immer weniger bewusst und die Bedingungen des Virtuellen, wie Begriffe, Formen, Abstraktes und Ideen führen ein scheinbares Eigenleben, das ihre Virtualität vergessen lässt und wovon im Rahmen der Verschriftlichung der Welt im Wege eines Zivilisationsbruches behauptet wird, es handele sich dabei selbst um das Reale, das Leben indessen denaturierte zur bloßen Akzidenz. Nichts Virtuelles aber kann ein wirkliches Leben erlangen, tatsächlich geht es stets nur um andere Einzelne, die sich dieses Mechanismus für ihre Ziele bemächtigen. Ohne die Tat Einzelner ist aber nichts zu bewirken und alle Kraft entstammt der Göttin, in deren Anblick sich Sein vom Werden und Reales vom Virtuellen scheiden.

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